Stellungnahme zur Studie über kleinzellige Bienen der Fischermühle

Stellungnahme zu einem Forschungsprojekt des Mellifera e.V.
Forschungsprojekt zur Zellengröße
http://www.mellifera.de/

von 2002 bis 2009 wurde mit Bienen auf kleinen Zellen experimentiert und Mellifera kam zum Schluß, daß die Zellengröße keinen Einfluß auf die Varroaresistenz hätte.

Wenn man den Bericht aufmerksam durchliest, kann man erkennen, daß die Imker davon ausgingen – Bienen auf kleine Zellen setzen und einfach abwarten, ob sie sich gegen die Varroen durchsetzen können.

Das ist aber leider in der Praxis nicht so und vor allem wir, die Imker , müssen lernen, mit Bienen umzugehen, die sich aus eigener Kraft gegen die Milben zu Wehr setzen.

In dem besagten Bericht sehen wir, daß entschiedene Vorteile der kleinzelligen Bienen zutage kamen, jedoch einfach aus Mangel an Wissen ignoriert wurden:
http://resistantbees.com/blog/?page_id=1774#erfolg

Resistente Bienen ist ein sehr komplexes System, das vor allem auf Stressfreiheit basiert und da spielt die Zellengröße einen wesentlichen Faktor:
http://www.resistantbees.com/dee.html
http://www.resistantbees.com/rezept.html

  • Nun zu der Studie der Fischermühle:

das schrieb ein Imkerkollege:

Halt nicht jeden der meint das kleine Zellen nichts bringen gleich auf der Gehaltsliste der chemischen Industrie vermuten.
Da gibt es z.B. den Verein Mellifera einen wirklichen Vorreiter im Bereich der ökologischen Bienenhaltung. Nun die haben sich mal um die Theorie der kleinen Zellen gekümmert. Bitte in Ruhe durchlesen.
http://www.mellifera.de/fix/doc/Bericht%20Kleinzellen%2002-2009.2.pdf

 

 

darauf war meine Antwort:

sehr geehrter Herr Rabe,

Herr Rabe schrieb: “Halt nicht jeden der meint das kleine Zellen nichts bringen gleich auf der Gehaltsliste der chemischen Industrie vermuten.”

Ich weiß nicht wo ich das geschrieben haben soll. Ich schrieb, daß ein deutscher Bienenprofessor, mir öffentlich auf Anfrage bei einem Imkertreffen mitgeteit hat, daß sein Institut zu 80% von Firmen wie Bayer finanziert wurde. Und genau dieser Professor betreut zur Zeit eine gut vorbereitete Studie über kleinzellige Bienenhaltung, welche von einem Imker unterstützt wird, der sehr viel Erfahrung mit kleinzelligen Bienen hat.

Herr Rabe schrieb: “Da gibt es z.B. den Verein Mellifera einen wirklichen Vorreiter im Bereich der ökologischen Bienenhaltung.”

Ok nur sehe ich nicht wo das besondere sein soll an der Bienenhaltung dieses Vereins. Sie behandlen ihre Bienen mit der hochgiftigen Oxalsäure, die Löcher ins Exoskelett der Bienen brennt und füttern ihre Stöcke auch mit Zuckersirup, der nur etwas vermischt ist mit Kräutern und evtl etwas Honig. Wir wissen aber, daß das überhaupt nicht zu einer ökologischen Bienenhaltung passt, denn der Zucker als Ersatzfutter beeinflusst die Gene der Bienen und verkürzt deren Lebensdauer.

Das was sie machen ist Naturbau, aber wo soll da der entscheidende Vorteil sein, wenn man auf der anderen Seite derat stake Eingriffe in den Bienenstock macht, die enormen Streß verursachen.

Ich sehe da weder Erfolge noch Bestrebungen zu einer Varroaresistenten Biene zu gelangen. Das ist leider ein europaweiter Missstand.

Dagegen behandelt Dee Lusby ihre kleinzelligen Bienen nicht und füttert auch mit keinem Kunstfutter. Dasselbe machen wir (BIOAPI) mit 400 Völkern hier. Das sehe ich eher als ökologische Bienenhaltung, die wieder Bienen hervorbringt die sich aus eigener Kraft gegen die Milben und Krankheiten zur Wehr setzen können.

Ich versuchte vor Jahren schon mit der Fischermühle zu cooperieren, was aber abgewiesen wurde.

Herr Rabe schrieb: Nun die haben sich mal um die Theorie der kleinen Zellen gekümmert. Bitte in Ruhe durchlesen.

Das ist keine Theorie sondern absolute Praxis. Was die von dem Melliferaverein gemacht haben war, daß sie einfach Bienen auf kleine Zellen setzen und schauten was passierte. Alles andere was wir an Stressfaktoren im Bienenstock wegnehmen müssen, um mit den kleinen Zellen zu resistenten Bienen zu gelangen, haben sie einfach ignoriert.

Da sind keine Angaben über großzellige Völker in der Nähe vorhanden in dem Bericht, durch die es zu einer enormen Reinfizierung kommen kann, da sind keine Berichte über eine Krise durch die jeder Stock durch muß, da wird nichts berichtet über die Art wie die kleinzelligen Bienen die Drohnenbrut anlegten, da wird nichts berichtet über das Wachs das verwendet wurde und welche Zellenmaße die angeblichen 4,9mm Mittelwände hatten, etc etc.

Ich finde das eher fahrlässig was diese Leute machten. Sie schreiben

In Ulm und in der Fischermühle war die Frühjahrsentwicklung der kleinzelligen Völker im Jahr 2006 auffällig dynamischer als die sonst schleppende Entwicklung der anderen Völker.

Sie erkannten einen wichtigen Vortel der kleinzelligen Völker und sie entwickelten sich prächtig. Und dann begangen sie eine großen Fehler, sie brachten die Bienen an einen anderen Standort. Wir wissen, daß ein Bienenstock, der sich ohne Behandlungen gegen die Varroen wehren kann, durch zu großen Stess aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Und solch ein Streß ist zum Beispiel das wandern oder einfach das Umstellen an einen anderen Standort. Das wurde immer wieder beobachtet und auch in der Studie von Erik Österlund beschrieben, in der die Imker zu Wort kamen, die damals am meisten Erfahrung hatten im Umgang mit resistenten Bienen.

Dann wird geschrieben daß im Jahr 2007 ein großer Befallsdruck durch Varroen Deutschlandweit entstanden ist durch das ungewöhnliche Wetter. Bundesweit brachen viele Stöcke zusammen. Und da hatten wir die Reinfizierung von außen wie wir sehen können.

Kein kleinzelliger Stock kann solch einer extremen Reinfizierung durch Varroen standhalten, denn sie müssen ja ihre eigenen Brutzellen öffnen, um an die Varroen zu gelangen und damit dezimieren sie laufend ihre Brut.

Als sie dann im Winter mit Oxalsäure behandeln wollten, merkten sie daß die Stöcke bis auf einen schon erfroren waren und fast keine Bienen mehr hatten. Das zeugt von Null Erfahrung im Umgang mit Bienen die sich aus eigener Kraft wehren sollen. Da muß man schon viel aufmerksamer sein und für mich ist diese “Unachtsamkeit” als fahrlässig einzustufen, denn diese Völker scheinen ausgesprochen gut gewesen zu sein und hätten es geschafft, sich aus eigener Kraft zu verteidigen, wenn man ihnen nur die Chance dazu gegeben hätte.

Im ersten Teil der Abhandlung beschäftigen sie sich mit der Zellengröße und bezweifeln, wie so viele, daß vor 100 Jahren die Zellen viel kleiner waren und daß sie durch die Imker damals absichtlich vergrößert wurden.

Hier ist ein weiterer Beweis daß es wirklich so war:
http://resistantbees.com/blog/?page_id=1207

und hier noch einige mehr:
http://resistantbees.com/blog/?page_id=872
http://resistantbees.com/blog/?page_id=874

herzliche Grüße
bee

 

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