Was füttern wir den Bienen?

Es gibt im Moment im Arbeitskreis die Frage wie wir unsere kleinzelligen Bienen füttern sollen. Hier ein Auszug daraus:

„Hallo Manuel und Michael,

Um euch meine Vorgehensweise verständlich zu machen muss ich etwas weiter ausholen.

Vor 12 Jahren entschieden wir uns das System von Ed und Dee Lusby bei unseren Bienen anzuwenden. Das heisst auf jegliche Behandlung zu verzichten und alle sonstigen Vorgaben einzuhalten. Da wir von unseren Bienen leben war dies schon ein äusserst gewagter Schritt und der bevorstehende Kampf war uns klar.

Wir bekamen ein System der Bienenhaltung vorgesetzt das seit vielen Jahren funktionierte und mit unglaublich viel Erfahrungsmaterial belegt war. Nun ist es heutzutage anscheinend gängig dass es für viele sehr schwierig ist sich genau an Vorgaben zu halten. Doch sobald ich an einem funktioierenden System Komponenten ändere, ist es nicht mehr sehr wahrscheinlich dass es auch weiter funktionieren wird. Deshalb versuchte ich mich so eng an die Vorgaben von Ed und Dee Lusby zu halten wie möglich.

Nach ein paar Jahren Kampf hatte ich 100 Ableger die gut die kleinen Zellen bauten. Das war für uns nicht so einfach wie es heute mit den Plastikwaben ist. Dann brachte ich diese Ableger in die Kastanienblüte und zum Glück war die Varroa damals noch nicht hier. Doch das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung und die 100 Stöcke waren am verhungern. Was sollte ich also tun?

Dee pocht mit aller Vehemenz auf natürliches Futter für die Bienen. Also kaufte ich 1000kg Honig um 5€ das kilo von einem Kollegen hier. Und ich hab es nicht bereut.

Diese 100 Völker waren der Grundstock den ich nach Ausräumverhalten in eingefrorenen Brutstücken selektionierte. Als dann die Varroa ankam, brachte ich die besten dieser kleinzelligen Völker in das Gebiet wo die Milben zuerst auftauchten und infizierte die Stöcke absichtlich mit sehr vielen Varroen aus anderen zusammenbrechenden Völkern. Diese Strategien sind alle in der Studie von Erik nachzulesen.
Und dann überlies ich sie ihrem Schicksal. Ein drittel überlebte und ich züchte heute noch von diesen Stöcken.

Jetzt sage ich: wenn ich damals mit Sirup gefüttert hätte, hätten sie dann auch diesen Kampf bestanden, oder wären sie zu schwach dazu gewesen?

Nun kennt ihr ja unser Konzept wie wir das kleinzellige Imkersystem bei euch angehen wollen:
http://www.resistantbees.com/konzept.html
Und auch das Verbreitungssystem der kleinzelligen Völker:
viewtopic.php?f=34&t=72

Michael du sagst dass ihr kleine Brötchen backt. Ok, aber immer höre von enormen Erträgen pro Stock bei euch. So zwischen 30 und 50 kg. Deswegen kam die Idee der grosszelligen Honigvölker zur Unterstützung der kleinzelligen Völker an trachtarmen Plätzen. Diese Honigvölker kann man ja wie gewohnt einfüttern und den Honig den kleinzelligen zukommen lassen. Es wurde ja von Dr Wurm vorausgesagt dass Jahre wie heuer, mit spätem Trachtbeginn, die besten in Bezug auf Honigertrag sein sollten. Natürlich hat die Bienenhaltung die Dr Wurm betreibt überhaupt nichts mit dem System von Ed und Dee Lusby gemein, ausser vielleicht der Zellengrösse. Sein System ist Ertragorientiert, er behandelt und unser System ist Bienenbedürfnisorientiert und wir behandeln nicht. Das sind zwei Welten.

Also können wir doch die besagten Honigvölker dazu opfern dass die kleinzelligen kräftig voran kommen.

Nun überlasse ich es euch wie ihr weiter vorgeht. Ich kann euch nur zeigen wie ich es gemacht habe.

Ich könnte behandeln mit wenig Thymol, hätte keine Ertragsverluste gehabt, aber wer sagt mir dass die Bienen es gelernt hätten, und vor allem dass ich es gelernt hätte mit derartigen Krisensituationen umzugehen.

Nun kamen unsere „Freunde“ Udo und Christian hinzu und wollten eigene Wege gehen. Udo hat keine Ahnung von Bienen, das sah ich als er hier war und Christian will Kohle machen. Das akzeptiere ich, doch warum wollten sie meinen Weg zerstören?

Ich weiss dass es klappt Bienen ohne Behandlung zu halten und kenne auch den Weg. :gracias:

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