zuverlässige Varroa Befallskontrolle bei kleinzelligen Bienenstöcken

Die herkömmlichen Methoden zur Varroa Befallskontrolle  (Puderzuckermethode, Alkoholwaschmethode) sind nun fraglich geworden, nachdem wir erfahren haben, dass sich das Verhalten der Varroamilben geändert hat. Es befinden sich nun weit mehr Milben in der Brut als früher und es gibt dementsprechend weniger Varroen auf den Bienen zu finden.

Auch ist bei den kleinzelligen Bienen der natürliche Milbenfall ein zweischneidiges Schwert und wir können ihn nicht zur Beurteilung eines Stockes heranziehen. Denn wenn sich die Bienen durch das hygenische Verhalten stark gegen die Varroen wehren, dann müssen ja notwendigerweise viele Varroen abfallen.

Somit ist die einzige Möglichkeit nachzuforschen wieviele Milben sich in der Brut befinden.
Man kann nun hergehen und 100 verdeckelte Brutzellen mit einem Zahnstocher öffnen und nach Varroen in den Zellen suchen. Aber da übersieht man nur zu leicht versteckte Milben, denn die haben genau dieselbe Farbe wie die Zellwände.

Und warum betone ich „Befallskontrolle bei kleinzelligen Bienenstöcken“ ?
Ganz einfach, weil die folgende Methode darauf baut, dass nur eine Milbe pro Bienenbrutzelle vorkommt. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass bei den kleinzelligen Bienen eine Mehrfachbesetzung der Arbeiterinnenbrut nur dann vorkommt, wenn ein Stock vollkommen am zusammenbrechen ist. Während der Saison befindet sich ein Großteil der Milben in der Drohnenbrut. Nur wenn diese im Herbst abnimmt, dann müssen die Milben in die Arbeiterinnenbrut, aber Mehrfachbestzungen kommen da kaum vor, ganz im Gegensatz zu den großzelligen Bienen, die ja von den Varroen als Pseudo – Drohnen angesehen werden.

Ich wende diese Kontrolle nicht an.
Ich basiere meine Entscheidungen auf diese äusserst wichtigen Kriterien, die hierarchisch geordnet sind. Das Wichtigste steht oben. Das beinhaltet die behandlungsfrei Führung der Bienenstöcke.

Aber da ja immer wieder vom natürlichen Milbenfall als Kriterium gesprochen wird, möchte ich folgende Alternative anbieten.

Vorgehensweise
Man sucht eine Brutwabe, die schon etwas ältere verdeckelte Brut aufweist. Diese Vorgehensweise erlernte ich bei der Untersuchung nach John Harbo auf Varroa sensitive Hygiene meiner Bienenvölker.

Dann nimmt man ein scharfes Entdeckelungsmesser und öffnet damit einen Teil der Brutwabe.

Dann nimmt man einen Gartenschlauch und säubert mit einem dosiert starken Strahl die Brutzellen.

Nun betrachtet man die ausgewaschenen Zellen.
Am Grund von jeder Brutzelle befindet sich der Kot der Bienenlarve, der wie ein Gespinst aussieht und weiss – gräulich ist (blau markiert).

Nun hält man die Wabe leicht gekippt und sieht in manchen Zellen noch andere weisse Flecken. Diese befinden sich aber nicht am Grund der Zellen, sondern an der Wand. Und zwar meist in Richtung 14 Uhr, also rechts oben an der Wand der Brutzellen.
Diese Flecken sind der Kot der Varroen und haben eine strahlend weisse Farbe.
(orange markiert)

Somit kann man nun ganz leicht die Zellen zählen, die von Varroen besetzt waren und welche nicht.